Entwurzelte Kinder als Ergebnis verfehlter Bildungspolitik Mitteldeutschlands
Landeselternvertretungen Mitteldeutschlands fordern Richtungsänderung
Die Landeselternvertretungen Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts trafen sich am 19./20.08.2016 anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Landeselternrates Sachsen-Anhalt in Magdeburg.
Kritisch stellten die Vertreterinnen und Vertreter fest, dass Mitwirkung im Sinne von Mitgestalten nicht den Stellenwert genießt, den diese in einer Demokratie bräuchte.

Bildunterschrift: Roul Rommeiß, Vorsitzender der Landeselternvertretung Thüringen,
Peter Lorenz, der Vorsitzende der Landeselternvertretung Sachsens und
Gastgeber Thomas Jaeger, Vorsitzender des Landeselternrates Sachsen-Anhalt
v.l.n.r.
„Die über viele Jahre ausgesprochenen Mahnungen wurden oftmals ignoriert“, so Peter Lorenz, der sächsische Vorsitzende der Landeselternvertretung.
Dabei müssen die Probleme ernstgenommen werden, die sich durch die Entvölkerung ganzer Landstriche, durch den demografischen Wandel und die sich ständig wandelnden Herausforderungen einer globalisierten Welt ergeben.
Politisch wurden die Bildungssysteme zwar den Verwaltungsstrukturen mit Sicht auf diese Veränderungen angepasst, jedoch gingen sie häufig an den Bedürfnissen unserer kleinsten Mitbürger vorbei.
Die Schließung kleinerer Schulen, speziell im ländlichen Raum, führte zu einer massiven sozialen Entwurzelung der Kinder. Daraus entstanden weitere Probleme.
Ein großer Teil der Kinder verbringt einen nicht geringen Teil seiner Schulzeit in Bus und Bahn und nicht wie erforderlich in der Schule. So sind An- und Abfahrtszeiten von jeweils über einer Stunde keine Seltenheit.
In mancher ländlicher Region brach mit Schließung der Schule das letzte kulturelle Zentrum weg und damit auch ein Zentrum der sozialen Verwurzelung.
Ein weiteres Problem stellt der Lehrermangel dar, beraubt er doch manche Klasse der wichtigen Bezugsperson, gerade im Grundschulbereich.
„Der heutige Lehrermangel war seit vielen Jahren absehbar und wir haben immer wieder darauf hingewiesen.“ – so Thomas Jaeger, Vorsitzender des Landeselternrates Sachsen-Anhalt.
Die Elternvertreter sind sich darin einig, das unseren Kindern so nicht die bestmöglichen Chancen für das Arbeitsleben eröffnet werden.
Seit 25 Jahren wirken Eltern in Mitteldeutschland an der Gestaltung von Bildung mit. Wirksam zu sein heißt mitzugestalten. Wir wollen kein demokratisches Feigenblatt sein, sondern als ernsthafter Partner an der Gestaltung der Bildungslandschaft in unseren Bundesländern wahrgenommen werden.
Interessierte Eltern erreichen den Landeselternrat bei Fragen unter: 0391-5673858.