Bildungsministerium lehnt Vorschlag für schulischen Vorweihnachts-Lockdown ab

In der derzeitigen Pandemie gibt es nicht die eine Maßnahme zur Eindämmung. Vielmehr zeigt es sich, dass es nur mit unterschiedlichen Schritten, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken, möglich ist, der derzeitigen Entwicklung entgegen zu treten.

In seinem turnusmäßigen Gespräch mit dem Ministerium für Bildung hatte der Landeselternrat den Vorschlag unterbreitet, den Präsenzunterricht mindestens 10 Tage vor den Weihnachtsfeiertagen (mit Angeboten zur Notbetreuung) auszusetzten. So soll ein Beitrag geleistet werden, um über die Feiertage die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren und Infektionen aus den Schulen nicht zu Weihnachten an Familienmitglieder der älteren Generationen weiterzugeben.

Das Infektionsgeschehen ist in Sachsen-Anhalt mit einer derzeitigen Inzidenz von durchschnittlich 110,6 (Stand: 01.12.2020) auf weiterhin hohem Niveau. Die Altersgruppe der zwischen 15- und 19-Jährigen zeigt mit 149,1 Neuinfektion pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sogar den höchsten Wert über alle Alterskohorten hinweg, wie die nachfolgende Abbildung (Quelle: https://corona-data.eu/sachsen-anhalt/) belegt. Durch unseren Vorschlag könnte eine weitere Reduzierung der Kontakte und damit auch ein Rückgang des gesamten Infektionsgeschehens erzielt werden.

Zudem könnte mit dieser Maßnahme getestet werden, wie gut unter aktuellen Bedingungen Distanzunterricht funktioniert und wo noch Handlungsbedarf besteht.

Alles in allem, wie wir finden, gute Argumente für diesen Schritt, der jedoch leider am 4.12. vom Bildungsministerium abgelehnt wurde. Inzwischen gibt es die Vorschläge der Leopoldina, die Ähnliches fordern und möglicherweise auch diesem Vorschlag mehr Kraft geben können.